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Anschlag auf die Achterbahn

Ein Fall für TKKG 109

cbj
Erschienen am 14.04.2009
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783570151259
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., mit s/w Illustrationen
Format (T/L/B): 1.5 x 19.4 x 12.5 cm
Lesealter: 9-99 J.
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Showdown in der Achterbahn

Was ist bloß mit Robert los? Der neue Gastschüler, der mit seinem Vater von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zieht, scheint große Sorgen zu haben. Robert vertraut sich Karl an: Sein Vater wird erpresst! Er soll innerhalb von 48 Stunden 100.000,- Euro in einem Koffer hinterlegen, sonst drohen die Verbrecher die Achterbahn "Alpenblitz" zu sabotieren. Keine Frage, dass TKKG Robert zur Seite stehen und versuchen, die Erpresser dingfest zu machen. Doch als sie Kommissar Glockner in die Ermittlungen einschalten, droht die Situation außer Kontrolle zu geraten.

Leseprobe

1. Eine Blockflöte in Badehose

Die Herbstferien waren zu Ende. TKKG hatten sich zwei Wochen lang nicht gesehen. Obwohl sich in dieser Zeit nicht viel getan hatte, gab es doch so einiges zu berichten, als sie sich am ersten Schultag wiedertrafen. Zu dumm nur, dass in Kürze die erste Unterrichtsstunde losging! Thema Nummer eins war natürlich der alljährliche Herbstjahrmarkt, der am nächsten Tag eröffnet werden sollte. Und alle in der Klasse diskutierten die brennende Frage, wie sich ein Besuch angesichts eines nicht gerade prall gefüllten Geldbeutels verwirklichen ließe.
Es herrschte eine gewaltige Lautstärke im Klassenzimmer. Doch plötzlich zischte Gaby von der Tür her: "Hinsetzen! Die Klamm kommt!"
Sofort verstummte die aufgeregte Debatte, und jeder beeilte sich, rechtzeitig an seinen Platz zu kommen, denn in dieser Hinsicht war mit Frau Klamm, ihrer Klassenlehrerin, nicht zu spaßen.
Frau Klamm betrat mit gewohnt energischen Schritten den Raum. Sie hielt aber die Tür offen, um einen schmächtig aussehenden Jungen eintreten zu lassen, der ihr gefolgt war. Sofort schloss sie die Tür hinter ihm, stellte sich vor das Lehrerpult und rief ein betont fröhliches "Guten Morgen" in den Raum. Mit militärischer Disziplin wurde es von den Schülern erwidert. Die Klassenlehrerin hielt sich gar nicht erst damit auf, die Schüler nach ihrem Befinden während der vergangenen zwei Wochen zu befragen, sondern winkte den Jungen gleich zu sich und begann, ihn vorzustellen.
"Wie ihr seht, habe ich Besuch mitgebracht. Das ist Stefan Rüter. Stefan ist der Sohn einer Schaustellerfamilie. Da ab morgen der Jahrmarkt in unserer Stadt gastiert und Stefans Privatlehrer an einer starken Grippe erkrankt ist, haben sich seine Eltern kurzerhand dazu entschlossen, ihn für die nächsten vier Wochen an unserem Unterricht teilnehmen zu lassen."
Obwohl Stefan Rüter alles andere als ein Schwergewicht war, wirkte er durchaus nicht schüchtern oder gar ängstlich. Im Gegenteil - er strahlte eine gewisse Selbstsicherheit aus, die ihn sehr sympathisch wirken ließ. Dadurch schmolz Frau Klamms angehängte Bitte, man möge gut miteinander auskommen, zu einer überflüssigen Floskel zusammen.
Tim hatte als Klassensprecher die ehrenvolle Aufgabe, einige Worte an Stefan zu richten: "Hallo, Stefan. Im Namen aller Schülerinnen und Schüler heiße ich dich herzlich willkommen. Mein Name ist übrigens Tim."
"Hi! Coole Gang hier. Ich glaube, bei euch lässt's sich 'ne Weile aushalten."
Sogar Stefans Stimme machte einen angenehmen Eindruck.
"Boah, ist das 'n Hungerhaken!", entfuhr es Klößchen. "Ob der auf'm Rummelplatz nichts zu mampfen kriegt?"
Willi hatte nur geflüstert. Trotzdem drehte sich Stefan zu ihm um und grinste ihn breit an: "He, das hab ich gehört! Das mit dem Hungerhaken lässt sich leider nicht ändern. Dabei bin ich ständig nur am Futtern. Meine Eltern haben nämlich unter anderem auch eine Würstchenbude. Aber aus unerklärlichen Gründen setze ich ..." Hier legte er eine genüssliche Kunstpause ein. "... im Gegensatz zu dir kein Fleisch an."
Das saß! Während die ganze Schulklasse ein Lachen kaum unterdrücken konnte, war Klößchen ganz still geworden. Sein Gesicht nahm die Farbe eines Saunabesuchers an. Sogar ein paar Schweißperlen bildeten sich auf seiner Stirn.
Gaby ergriff geschwind das Wort: "Das ist übrigens Willi, Stefan. Aber wir alle nennen ihn nur Klößchen. Sein größtes Laster ist nämlich Schokolade ."
Sie verstummte, denn ihr wurde plötzlich klar, dass sie mit diesen Worten Klößchens angeknackste Ehre nicht unbedingt wiederhergestellt hatte.
"Prima, Klößchen, da wird es dich sicher freuen zu hören, dass wir auf der Kirmes auch mit einer Zuckerbude vertreten sind", versuchte Stefan, seinen Spruch von eben wiedergutzumachen.
Frau Klamm hatte sich mittlerweile an ihr Pult gesetzt und mit unbewegter Miene dem Wortgefecht gelauscht. Doch nun platzte ihr der Kragen: "Können ... Leseprobe