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Disjunktion und Diskrepanz

Italienische und französische >Aeneis<-Travestien des 17. Jahrhunderts als burleske Antiketransformationen, Transformationen der Antike 46

Erschienen am 22.08.2016, 1. Auflage 2016
104,95 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783110499858
Sprache: Deutsch
Umfang: IX, 336 S., 4 s/w Illustr., 4 b/w ill.
Format (T/L/B): 2.3 x 24.7 x 17.8 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Die im literarhistorischen Kanon eher randständig behandelte Travestie betrifft tatsächlich die Mitte eines epistemischen Spannungsfeldes, nämlich das intrikate Verhältnis von provokativem Regelbruch und dem Bestehen eines verbindlichen Regelsystems bzw. Regeldenkens in der Frühen Neuzeit. Die Studie widmet sich daher vergleichend den ersten europäischen Travestien überhaupt, den italienischen und französischen Aeneis-Travestien, die zwischen 1632 und 1657 entstehen und das autoritative Werk Vergils in einer zum Epos diskrepanten Form imitieren. Dabei lassen die Autoren das inhaltliche Grundgerüst unangetastet und erschaffen die komische Diskrepanz vermittels unterschiedlicher Texteingriffe. Entgegen der Forschungsmeinung, dass die Komik der Travestien ausschließlich durch eine formale Herabsetzung entstehe, zeigen die Analysen, dass die Texteingriffe auf formaler wie inhaltlicher Ebene erfolgen. Dabei durchdringen Antike und zeitgenössische Gegenwart einander wechselseitig, wodurch etwas Neues entsteht, das als Produkt komplexer Transformationsprozesse Antikebilder konstruiert, in denen sich zugleich das 17. Jahrhundert manifestiert.

Autorenportrait

Kai Schöpe, Friedrich Schlegel Graduate School of Literary Studies/Freie Universität Berlin, Germany.